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Portugal Part 1: Glamping & Algarve East

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Ab in den Urlaub. Aber wohin? Ibiza oder Insel-Hopping in Griechenland? Alles viel zu teuer, weil ja keiner mehr nach Ägypten oder in die Türkei will. Die Preise in den typsischen Touri-Gebieten wie Spanien oder Italien sind immens gestiegen und das kann sich ja keine Sau mehr leisten. Und irgendwie ist jeder zweite Urlaubspost momentan aus Ibiza, Bali oder Santorini / Mykonos. Wie wäre es denn mal mit Portugal hat sich der Brunni gedacht. Schon viel Gutes gehört, aber hat mich irgendwie noch nie so wirklich interessiert. Nachdem ich bei meinem Freund Google unendlich viele Bilder von Traumstränden gesehen hatte war die Entscheidung gefallen: es sollte die Algarve werden. Und die Westküste. Und Lissabon. Also ein Roadtrip von Osten nach Westen nach Norden. Die Algarve ist gerade mal (schätzungsweise) 150km breit, also ohne Probleme machbar. GermanWings hat mich freundlicherweise nach Faro geflogen. Das ist das Herz der Algarve. Zumindest hat Faro einen Flughafen. Mietwagen vorab bei AVIS gebucht. Ein Twingo mit Rennstreifen und breiten Reifen sollte es werden. Genau das Richtige um bucklige Straßen und Dünen entlangzufahren. Für die ersten beiden Nächte habe ich ein Tipi-Zelt über AirBnb gebucht. Zum ersten Mal AirBnb. Zum ersten Mal Camping. In der Beschreibung nannte sich das Glamping. Glamour & Camping = Glamping. Total aufregend. Ich bin jetzt nicht wirklich so der Camper und stehe eher auf Hotels mit großer Lobby und mindestens einem Stern mehr als vier. Aber ich war ja hier um das Land zu erkunden und in den zwei Wochen sollten es 5 verschiedene Unterkünfte werden. Erst mal schön den Straßenschildern gefolgt und schnell gemerkt: wenn Du Dich auf diese verlässt bist Du schnell verloren. Das Tipi war irgendwo in der Pampa, also GPS-Daten ins Smartphone eingegeben, über wilde Straßen gefahren und irgendwann auf einem großen Grundstück im Nirgendwo bei zwei bellenden Hunden angekommen. Nun sind Hunde auch nicht so mein Ding, aber da mußte ich dann durch. Gibt Schlimmeres.

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Da war es also: das Tipi-Zelt. Mit eigenem Pool. Und einer Küche. Und einem kleinen Bad. Schön sah es aus. Das könnte was werden. Das Zelt war geräumig und hoch und mit einem großen Bett, einer Kommode und einem kleinen Sofa ausgestatt. Draußen war ein Pool mit etwa 5 Meter Durchmesser, eine überdachte Open Air-Küche mit Esstisch, eine Chillecke und eine kleines Scheißhaus mit Dusche und Waschbecken. Also alles wie immer. Nur halt im Freien.

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Im Zelt war es ziemlich warm, nachts hat es bissl abgekühlt. In jedem Fall mal eine neue Erfahrung, wenn man sonst immer nur in Hotels abhängt. Das Schönste daran war aber der Morgen, wenn Du das Zelt aufmachst, die Sonne lächelt und alles, was Du brauchst, in der freien Natur steht. Du gehst raus, springst in den Pool, machst Dir ein paar Eier in der Freiluftküche, gehst kurz kacken und putzt Dir die Zähne vor dem Scheißhaus. Besser kann ein Morgen nicht beginnen.

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Am ersten Morgen ging es auf Anraten des Tipi-Besitzers Ricardo (Villalobos) Richtung Fuseta; das liegt im östlichen Teil der Algarve. Da sollte also der Trip so richtig beginnen. From east to the west. In Fuseta fuhr ein kleines Schiff zum Strand, der auf einem Inselabschnitt ein paar Meter draußen im Meer lag. Also 5 Minuten Fahrt für €1,70; Rückreise inklusive. Was mir sofort aufgefallen ist: es war heiß wie eine Herdplatte. Alle hatten einen kleinen Sonnenschirm dabei; nur ich nicht. Mit sowas habe ich mich bisher noch nie befasst, da ich gar kein Sonnenanbeter bin. Der Strand war strahlend weiß (nicht ganz weiß, aber hell) und das Wasser blitzeblank. Wer mich kennt weiß: ich bin schneller im Meer als man gucken kann. Kalt war’s, aber das war bei der Hitze genau das Richtige. Nach einer knappen Stunde wurde der Beachbesuch abgebrochen, weil es too hot in here wurde. Also wieder zurück aufs Schiff. Erstaunlicherweise kamen jetzt Massen an Leuten. Die hatten den Dreh schon raus: Nix mit Mittagshitze. So ab vier Uhr geht man mal los; und immer schön den Schirm im Schlepptau. Und da das nicht schon alles gewesen sein konnte, wurden kurzerhand noch ein paar weitere Strände besucht, von denen ich größtenteils den Namen vergessen hatte. Weil es dort so unendlich viele davon gibt.

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Der Abend endete in einem der beiden Fischrestaurants in Fuseta. Da wurden Tische und Schirme neben einem Parkplatz aufgebaut und auf zwei riesigen Grills wurde fett Fisch gegrillt. Dorade mit Beilage für 8 Euronen. Da kann man nicht meckern. Feine Sache, würde der Schwabe jetzt sagen. Auch wenn der portugiesische Wein hier gar nichts konnte. Schmeckte wie ein verbittertes Weinschorle. Und das sollte mir in den nächsten Tagen noch öfter aufstossen.

Tag 2: vor dem Tipi sah es genauso aus wie am ersten Morgen; war auch so zu erwarten. Eine Ruhe, die ich so selten erlebe. Ich kann halt nicht lange auf einer Arschbacke sitzen und nichts tun. Aber ab und an ging das dann schon mit dem Runterkommen. Das war echt eine entspannte Angelegenheit; da draußen in der Natur. Heute sollte ich zum ersten Mal mit einem Wow-Strand an der Algarve in Berührung kommen. Bilder habe ich vorab schon gesehen und alle geilen Strände auf der Karte markiert. Und das waren eine ganze Menge. Rein ins Auto und wieder auf die holprigen Landstraßen. Was sich immer mehr bemerkbar gemacht hat: mit Hinweisschildern auf den Straßen haben es die Portugiesen nicht so. Denen solltest Du nicht trauen. Entweder sind zu viele da oder gar keins. Aber darüber gibt es in den kommenden Tagen einen seperaten Artikel. Am zweiten Tage wußte ich schon warum die Portugiesen fast pleite sind. Die haben brutalste Strände, auch noch richtig viele davon; aber Tourismus können die gar nicht. Absolute Katastrophe. Die machen ALLES falsch, was man falsch machen kann. Trotzdem darf ich vorwegnehmen: ich bin ein Algarve-Fan geworden. Das Land und die Leute sind toll, unendliche Strände und nicht so überteuert. Aber dazu auch in den nächsten Tagen mehr.

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Der zweite Tage ging dann mit einem wohligen, ausgepowerten Gefühl zu Ende. Tolle Strände, schönes Wasser. Und viel im Auto gesessen. Algarve ohne Auto geht nicht. Zwar gibt es einige Bushaltestellen, aber ich habe nicht einen einzigen Bus gesehen. Wie schon gesagt: Tourismus können die gar nicht.
Was man beim Rumfahren immer wieder sieht sind Bauruinen und Grafittis. An jeder Ecke steht ein zerfallenes Haus oder Hotel. So richtig fette Zombieanlagen. Da könnte man eine ganze Staffel „Walking Dead“ drehen. Die sieht man überall. In der Stadt, am Strand oder in der Pampa. Einige davon sind von Straßenkünstlern verschönert worden. Ist in jedem Fall eine gute Idee.

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HIER kann man das Teil bei AirBnb mieten.

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Part 1 von 7.
Part 2: Morgado Golf Hotel & Portimao & Lagos / mittlere Algarve
Part 3: Casa Azul Hotel & Sagres & Surferküste
Part 4: Robin Hood Hütte & Westküste
Part 5: Lissabon
Part 6: Was die Portugiesen können. Und was NICHT.
Part 7: Türen in Portugal

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