Pop Rocky

Fashion Fauxpas #1 – Der Pony

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Vor kurzem war ich auf einer Geburtstagsparty. Paar Häppchen, bisschen Rotkäppchen-Sekt und paar Leute, alles ganz easy. Im Unterbewußtsein ist er mir schon aufgefallen, aber so richtig realisiert hab ich Ihn dann doch erst später. Als dann 5 Mädels nebeneinander auf der Couch saßen war er nicht mehr zu übersehen. Da war er auf einmal, ohne Vorwarnung: DER PONY. Oder das Pony? Vier von Fünf Mädels hatten doch tatsächlich die Haare schön säuberlich nach vorne gekämmt ins Gesicht reinhängen. Messerscharf geschnitten, wie mit dem Lineal abgemessen. Früher hatte man einen Kochtopf aufbekommen und einmal drumrum geschnitten. Der Effekt war ähnlich, aber so akurat gerade sah das damals natürlich nicht aus.

Ende der 80er wurde der Pony als Föhnwelle getragen. Auch wenn ich die 80er vermisse, uns vieles von damals über 20 Jahre später bescheuert vorkommt, hatte doch das Meiste irgendwie Stil und das Zeug dazu wieder zurück auf die Straße zu kommen. Aber dieser Föhnwellen-Pony hat mich damals schon aggressiv gemacht. Und wahrscheinlich auch geprägt.

Viele Trends oder Modeerscheinungen erleben Ihren zweiten und dritten Frühling und das ist auch gut so. Auf den Laufstegen sieht man immer wieder Elemente aus den guten alten 80ern / 90ern, ob nun acid washed Jeans, Neon-Shirts oder Schulterpolster (das ist auch so ein Thema….). Aber manche Trends sollten einfach begraben bleiben. Und dazu gehört dieser Pony.

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Im Duden steht: „In die Stirn gekämmtes, meist gleichmäßig kurz geschnittenes, glattes Haar.“
Bei Wikipedia heißt der Pony auch Stirnfransen: „Frisur, bei der die Haare an der Kopfvorderseite so abgeschnitten werden, daß die Schnittkante auf der Stirn eine mehr oder weniger gerade Linie bildet, die entweder genau horizontal oder leicht geneigt verläuft.“ Ergänzend: Es gibt fransige Ponyschnitte und asymetrisch geschnittene Pony (gibt’s ne Mehrzahl von Pony? Ponies? Penis?).

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Ich rede hier jetzt nur von diesem total gerade geschnittenen Pony!
Was also bewegt eine Frau sich so ein kleines Pferd schneiden zu lassen? Eine Möglichkeit wäre die hier: Wenn eine Veränderung her soll ist der Pony halt die einfachste Alternative. Er passt zu kurzen und langen Haaren, ist schnell gemacht und bringt ne gehörige Portion Veränderung ins Gesicht. Umso runder und breiter das Gesicht, umso mehr kommt der Pony zur Geltung und umso mehr sieht man aus wie ein Kugelfisch.
Da wären wir bei meinem Lieblingsthema angekommen: was Frau ganz toll findet kommt beim männlichen Geschlecht meist total kacke an. Ob nun Boyfriend-Jeans, Harems-Hosen, Ugg-Boots, Schlaghosen oder eine Vielzahl an (eigenartigen) Schuhen  – da liegen dann einfach Welten zwischen den Geschmäckern der beiden Geschlechter.

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Ist ja positiv zu bewerten, daß sich die Frau von heute für sich selbst schick macht und nicht, wie früher, für die Anderen. Sie denkt nicht als Erstes: „Hoffentlich finden mich die Typen geil..“, sondern Frau ist überzeugt von den Klamotten (oder wie hier der neuen Frisur) die Sie trägt. Somit stellt Sie sich diese Frage erst gar nicht sondern überspringt sie und geht einfach mal davon aus, daß die Typen Ihr reihenweise hinterherrennen werden. Aber die Realität sieht halt doch bisschen anders aus. Und da sind wir wieder bei diesem Pony. Ich glaub der gehört nämlich in eben jene Kategorie „The Man Repeller“. Nein – ich bin mir sicher!

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Es gibt ein paar wenige Frauen denen das komischerweise steht (und nein, Anna Wintour gehört nicht dazu), so wie es eben mit allem ist. Die entstellt einfach nichts, aber dieser Teil ist so verschwindend gering, daß man sich nicht unbedingt dazuzählen sollte.
Also: warum einen Pony? Und warum oftmals auch noch gefärbt? Lila und Rot sind da so Klassiker und Pechschwarz. Wie auch immer –  an dieser Frisur scheiden sich wohl die Geister. Welcher Typ von Frau sich sich die Haare vorne gerade reinkämmt ist nicht so einfach zu erklären. An Klamotten kann man (oftmals) schnell erkennen was für ein Typ Frau darinstecken dürfte. Aber der Pony ist wie eine Seuche – verbreitet durch unzählig viele Schichten. Also lassen wir das Thema, sonst fühlt sich noch jemand persönlich angegriffen (dazu kommen wir vielleicht nächste Woche).
Natürlich soll jede selbst entscheiden ob Sie ein Pferd im Gesicht tragen will oder nicht. Das ist ja klar. Aber wenn Männer vor der Wahl stehen – lieber Pferd oder lieber Frisur – wird die Antwort in den meisten Fällen lauten: „Nichts von Beidem“….

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