Pop Rocky

25Hours Bikini Hotel Berlin

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Mal wieder Berlin. Mit im Gepäck: meine Patenkinder. Wer Kinder hat oder mit solchen schon mal unterwegs war weiß, wie wichtig die Hotelwahl ist. Da muß richtig was gehen. Hat da nicht ein neues Hotel eröffnet? Yep, das BIKINI Hotel. Geiler Name, „Bikini“ ist ja sowas von Berlin!?! Aber das Designhotel gehört zu den 25Hours-Hotels, und von denen kannte ich bisher nur Gutes. Die Sache war gebongt. BIKINI die heiße Wahl. Na wenn das mal gut geht.
Es ist das fünfte 25Hours-Hotel in Deutschland. Die anderen Hotels in Frankfurt und Hamburg kenne ich schon und die Erwartungen an ein neues Hotel in der Hauptstadt waren groß. Um es vorweg zu nehmen: ich wurde nicht enttäuscht. Das BIKINI Hotel liegt beim Kudamm, zwischen Tiergarten und der Gedächtniskirche. Nun bin ich nicht der größte Fan von diesem Bezirk, weil sich das Berliner Leben in den letzten Jahren auf andere Bezirke verlagert hat. Zwar eröffnen dort immer noch Läden von großen Modekonzernen (H&M, Forever 21, Nike usw.) Ihre Pforten, aber das Flair hat in der Vergangenheit schon gut gelitten. Die Preise von Top-Hotels sind gesunken, weil jeder in Mitte oder Kreuzberg absteigen möchte. Aber erst kürzlich hat die Luxuskette Waldorf Astoria ein Prunkgebäude gegenüber dem (schäbigen) Bahnhof Zoo eröffnet. Es tut sich was. Vom Bahnhof Zoo bis rüber zum Berliner Zoo erstreckt sich das denkmalgeschützte Bikini-Gebäude-Ensemble. Daher auch der Name für das Hotel! Auf über 50.000qm enstehen hier ein großes Einkaufszentrum, Gastronomie, ein Kino und Büroflächen. Die Baustelle sollte demnächst verschwinden und die ersten Mieter sind auch schon drin. Die größte Fläche nimmt das 25Hours BIKINI Hotel ein und das hat Anfang Februar eröffnet. Das war für mich ein Grund seit langer Zeit mal wieder in einem Hotel am Kudamm abzusteigen. Die Bilder auf der 25Hours-Homepage haben Großes angepriesen und ich wollte mal sehen ob ein Hotel wirklich so viel bieten kann.
Der Taxifahrer am Flughafen Tegel wußte nicht so recht wo ich hinwollte: „Das Hotel muß neu sein, das kenne ich nicht.“ Sollte er aber. Das Hotelgebäude liegt etwas versetzt nach hinten, direkt an den Berliner Zoo angrenzend; das 25Hours-Logo weißt durch ein Farbspiel auf den gläsernen Eingang hin.

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Nach dem Betreten stand ich in einer kahlen Beton-Halle, rechts ein alter Trabbi (vielleicht wars auch ein Mini), an der Decke hingen Fahrräder und an der großen Wand wurde gerade ein riesiges Bild angebracht. Links ein „Hotel“-Leuchtschild neben den Aufzügen. Rein in den Aufzug, rauf in den dritten Stock. Rein ins Berliner Leben. Die Lobby wirkte sehr urban, aber sehr kraftvoll. Viele Eindrücke auf einen Schlag. Cooles Personal am Empfang, ohne Einheitskleidung, große Hängematten und eine Bakery waren zu sehen. Und eine Art kleines Gewächshaus, das als Backoffice diente. Sah alles sehr Hipster-mäßig aus und ich denke das war auch die Absicht, zumindest, wenn man das Wort Hipster nicht als Schimpfwort sieht.

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Die komplette dritte Etage bietet Platz zum Chillen. Ich versuche mal alles aufzuzählen, was ich so gesehen habe: die „Lounge“, einer Sitzarea umringt von alten Lautsprechern und Boxen, Vinyl und Technics-Plattenspieler inklusive. Die „Work Labs“ Area mit Hollywoodschaukel, dem „Newsstand“, einer schicken Sitzecke mit jeder Menge Büchern, Bildbänden und Zeitungen. Dann war da noch eine Außenterrasse, die schon erwähnte Bäckerei und Hängematten-Abteilung, einem „Gestalten“-Kiosk und die „Meeting“-Area. Diese hat mich echt begeistert. Zwei Häuschen für kleine Meetings, eins aus verschieden-farbigen Glaselementen, das Andere aus verschieden-farbigen Holzelementen. Und dahinter noch ein großer Meetingraum komplett aus Glas.

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Nach dem Einchecken (hier sollte man noch etwas geduldig sein, da zu viele Besucher und zu wenig Personal) ging es los, rauf aufs Zimmer. Im Treppenhaus waren überall Malereien zu sehen. Auf den Zimmergängen wurde es dann dunkel, lediglich die Zimmernummern-Leuchtschilder spendeten etwas Licht. Sah verdammt cool aus, hatte was von nem Splatterfilm, zumal die Decken überall aus Beton und alle Rohre offen sichtbar waren.

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Das Zimmer selbst hatte zwar auch was von einem Film, aber eher angesiedelt zwischen dem „Dschungelbuch“ und „Berlin Calling“. Und wieder waren Sie da: die vielen Eindrücke. Der Boden ging los mit schwarzen Minikacheln, ging über in größere, grüne Kacheln und endete in einem Holzfußboden. Die Seitenfront war komplett aus Glas und die Aussicht war richtig fett: man konnte den Affen und Artverwandten im Zoo zuschauen, oder über den Tiergarten hinweg bis keine Ahnung wohin schauen. Die Decke war, wie auch der Rest des Hotels im „Rohzustand“, also Beton pur. Das Bad war offen neben dem Bett in grün gehalten, wie der komplette Mittelteil des Zimmers. WC war seperat und eine Dusche (in schwarz) mit richtig viel Platz; Wasserstrahl wahlweise von der Seite oder von oben. Die Badprodukte stammten, wie in allen 25Hours-Hotels, von „Stop the Water While using me“ (bin ich ja bekennender Fan). Das Zusammenspiel der vielen Farben kombiniert mit der Aussicht hat mir extremst gut gefallen. Zwar gewagt, aber nur so kann man auch was gewinnen.

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Das Zimmer war sehr dunkel, an der Decke gab es kein Licht. Also war indirekte Beleuchtung angesagt, wie in so vielen Hotels. Ist nicht so mein Fall, weil man viel mehr Strom verbraucht und abends ne Menge Schalter bedienen muß um schlafen zu können. Wenn ich ein Buch hätte lesen wollen, hätte ich so meine Probleme gehabt. Für ne Zeitschrift auf der Toilette hat es gereicht. Für gute Bilder mit meinem Blackberry (!!!! ich muß jetzt nicht wieder auf meine Aversion gegen Apple-Produkte hinweisen) leider nicht.

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Das Frühstück gab es im NENI Restaurant im zehnten Stock, Top-Aussicht inklusive. In der Mitte des hellen Raumes war ein großes Gewächshaus mit langen Holztischen, außen herum weitere Sitzmöglichkeiten. Das Buffet hatte einiges zu bieten: von frischen Honigwaben über Mini-Currywurst bis zum frisch gepressten Grapefruit-Saft war das Angebot sehr vielfältig. Die Atmosphäre lud zu einem ausgiebigem Frühstück ein und zu meckern gab es nicht viel. Der Kaffee aus dem Automaten war nicht so der Bringer, der O-Saft war mal alle, die Obstauswahl war bisschen dürftig, aber sonst war alles top. Bircher-Müsli, wahlweise mit Joghurt oder Sahne, weitere gefühlte zwanzig Müslisorten, frischer Grießbrei, Bio-Eier – für €18,- mehr als fair. Alleine der Ausblick auf den Zoo oder die Gedächtniskirche sind es schon wert beim Frühstück aufzuschlagen. Eine Terrasse fürs Frühstück im Sommer gibt es auch und eine kleine Ecke mit Mikrogarten. Der war leider die ganze Zeit belegt.

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Auf demselben Stockwerk ist abends Baggern angesagt. Die MONKEY BAR ist einer der neuen Anlaufpunkte für Berliner, also auch für Nichthotelgäste. Mit dem Aufzug geht es rauf in den zehnten Stock. Dort wird man von einem klasse Ausblick und super Drinks erwartet. Zur einen Seite hin sieht man wieder ins Affengehege des Berliner Zoo. Für die kalten Tage steht ein Kamin bereit, für die heißen Tage eine große Terrasse. Die Cocktailkarte läßt keine Wünsche übrig und eine kleine Auswahl an Fingerfood (Chicken Wings mit Süsskartoffeln) ist auch auf der Karte. Als ich dort war ging’s ordentlich zur Sache. Kleine Wartezeiten (20 Minunten für 2 Mojitos) sollte man einplanen. Lohnt sich aber, alleine schon wegen dem Ambiente und der krassen Aussicht.

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Vor der Hoteltüre stand der BURGER DE VILLE-Wagen, ein langes Burgermobil im US-Style. 5 Burger standen zur Auswahl, allesamt mit 100% Angus Beef und Brötchen von einer Meisterbäckerei aus Berlin. Standard, Cheese, Jalapeno, BBQ und Veggie. Auch die Fritten klangen lecker: normale Fritten mit Meersalz, Fritten mit Parmesan und Rosmarin, süsse Kartoffelfritten, Fritten mit Knoblauch und Petersilie und dünne Schuhsenkelfritten. Also Auswahl ohne Ende. Und das bei humanen Preisen. Mußte ich probieren, war aber schwieriger als gedacht: beim ersten Versuch war kein Fleisch mehr da, sold out! Beim zweiten Versuch war kein Strom da und beim dritten Mal hat es dann geklappt. Die dreiköpfige Mannschaft hatte schwer zu kämpfen, da die Nachfrage groß war. Für einen Cheeseburger mit Süßkartoffeln hab ich mich dann entschieden und für knappe €8,- war das absolut der Hit. Da hat alles gepasst. Das Fleisch auf den Punkt gebracht, die Zutaten frisch und das Brötchen war auch nicht von schlechten Eltern. Volle Punktzahl.

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Was gibt’s sonst noch so? Saunabenutzung mit Blick auf den Tiergarten gibt es für nen Zehner Aufpreis, Fitness inklusive. Allerdings stehen im Fitnessraum noch keine Geräte. Also bisher nur was für Leute die Ihr eigenes Körpergewicht ohne Hilfmittel in Wallung bringen möchten. Fahrräder kann man leihen oder einen MINI. Fahrräder gibt’s schon, Minis sind noch nicht am Start. In der Zimmerkategorie L und XL hängt gleich noch ein Fahrrad zur eigenen Nutzung im Zimmer. Bei der XL-Kategorie gibt’s sogar noch den MINI (der steht nicht im Zimmer) on top. W-LAN ist überall für umme. Die eigene Bäckerei hat nen Holzofen. Hier gibt’s warmes Brot, verschiedenste Kaffeesorten, hausgemachte Marmelade und handgeschlagene Butter.

Ich schließe mich dem an, was ein Mitarbeiter des Hotels, angesprochen auf ein paar kleine Mängel, freundlich erwiedert hat: „Wir lernen gerade das Laufen.“ Ich finde, das BIKINI HOTEL paßt zu Berlin wie der Bart zum Hipster. Das Hotel hat Charme, ist toll designt, hat freundliche Mitarbeiter. Ich habe selten so viel Zeit in einem Hotel verbracht wie am vergangenen Wochenende im Bikini Hotel. Es bietet so viele Möglichkeiten zum Chillen und man kann an jeder Ecke immer wieder was Neues entdecken. Mir würden spontan noch so viele Sachen einfallen, aber das würde den Rahmen sprengen. Die Macher der 25Hours-Hotels wissen halt einfach, wie man Besucher auf eine Reise mitnimmt. Der Aufenthalt wird zum Erlebnis und man denkt gerne daran zurück. Frei nach dem Motto „Verliebt in Berlin“ oder „Schöner Wohnen“ steht das Hotel ab sofort auf meiner Top-Liste der Hotels in Deutschland und ich werde dort mit großer Sicherheit bald wieder zu Besuch sein. Volle Punktzahl.

Und hier noch ein paar Eindrücke:

Lampe aus Büchern

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Lobby

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Zimmer

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Room7

Und so sieht das auf profesionellen Bildern aus; sind aus dem Netz geklaut:

BikiniNetz

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